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Seine Geburt an einem Vollmondtag im Mai war von besonderen Zeichen begleitet, und seine Eltern erhielten folgende Prophezeiung: "Wenn der Junge nicht mit den Leiden der Welt in Berührung kommt, wird er ein großer Herrscher werden und all eure Wünsche erfüllen. Sollte er aber das Leidbringende aller bedingten Zustände wahrnehmen, wird er alles verlassen und eine ganz neue Dimension in die Welt bringen." Die Eltern beschlossen daraufhin, ihn innerhalb des Palastes in einer künstlichen Welt großzuziehen, in der es nur Jugend, Schönheit, Vergnügen und freudvolle Erlebnisse gab. Er genoss eine umfassende Ausbildung in allen Wissenschaften, Künsten und Sport - und als Mitglied der Kriegerkaste auch in der Kampfkunst. In allen Disziplinen glänzte er durch hervorragende Begabung. Er war feinsinnig, mutig und stark zugleich. Bei seinen wenigen Ausflügen in die "normale" Welt wurde alles so vorbereitet, dass er nur junge, gesunde und glückliche Menschen sah. So wuchs der junge Prinz in seiner Luxuswelt heran, genoss das Leben, heiratete und bekam einen Sohn. |
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Am nächsten Tag machte er eine weitere Erfahrung, die sein Leben prägen sollte. Er sah einen Mann mit glücklichem, zufriedenem Gesichtsausdruck in tiefer Meditation sitzen und verstand, dass wirkliche Freiheit nur im eigenen Geist zu finden ist. Zu dieser Einsicht vorzudringen, schien ihm im Rahmen seines gesellschaftlichen Lebens jedoch unmöglich, und er beschloss, sein Prinzendasein zu verlassen. Er schnitt sein langes Haar, das Zeichen seiner adligen Abstammung, zog hinaus in die Wälder und studierte bei vielen Lehrern seiner Zeit. Obwohl er schnell lernte und seine Lehrer oft übertraf, konnte ihn keine ihrer Methoden jenseits begrenzter, vergänglicher Erfahrungen führen. Sechs Jahre lang widmete er sich der Askese. Getragen vom tiefen Wunsch nach Erleuchtung zum Besten aller Wesen, ließ er keine Möglichkeit aus, die ihn dem Ziel näher bringen könnte. So schloss er sich einer Gruppe von fünf Asketen an, die in den Wäldern beim heutigen Bodhgaya lebten. Nachdem er als Prinz alle Freuden des Körpers und der Sinne erfahren hatte, glaubte er jetzt, Sinneseindrücke seien ein Hindernis und ihre Unterdrückung führe zu mehr geistiger Klarheit. So übte er sich in völliger Entsagung und hätte sich dabei fast zu Tode gehungert. Schließlich sah er jedoch ein, dass die Askese nicht nur den Körper, sondern auch seinen Geist schwächte und ihn dem Ziel nicht näher brachte. Diese Erfahrung war ein weiterer Wendepunkt in seinem Leben - seine Abkehr von den Extremen. |
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Noch sieben Wochen verblieb Buddha in Meditation unter dem Bodhibaum. Für ihn gab es weder etwas aufzugeben noch etwas zu erlangen. "Höchste Wahrheit ist höchste Freude", heißt es in den Diamantweg-Belehrungen des Tibetischen Buddhismus. Im Wald nahe Benares (Varanasi) begegneten ihm seine früheren Mitpraktizierenden, die fünf Asketen. Sie mochten ihn nicht mehr und beschimpften ihn, dass er weltlich geworden wäre. Als sie ihm näher kamen, wurden sie jedoch von seiner Ausstrahlung angezogen und verstanden, dass etwas Besonderes mit ihm geschehen war. Sie wurden neugierig, baten ihn um Erklärungen, und Buddha lehrte über die Vier edlen Wahrheiten als Grundlage, Weg und Ziel zu Befreiung und Erleuchtung. |
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Von nun an zog Buddha 45 Jahre lang lehrend durch Nordindien, meist umgeben von mitreisenden Schülern. Mehrere Zentren kristallisierten sich heraus, an denen er sich häufiger aufhielt und besondere Belehrungen gab. Der Wald von Benares ist vor allem mit den Lektionen des "ersten Zyklus" verbunden, aus denen historisch die Schulen des Theravada entstanden. Am "Geierhügel" in Rajgir gab er vor allem die Belehrungen des Großen Weges über Mitgefühl und Weisheit (zweiter Zyklus); in Shravasti (im Königreich Magadha) und Vaishali schließlich den Diamantweg mit den Erklärungen über die Natur des Geistes (dritter Zyklus). Obwohl Buddha und seine Schüler niemals missionierten, breitete sich die neue Lehre rasch in Nordindien aus. Die Verbreitung folgte dem Bild: "Wo ein See ist, kommen die Schwäne" im Sinne von Angebot und freier Nachfrage. Natürlich wurde die neue Bewegung auch angefeindet von religiösen Neidern ebenso wie von solchen, die gesellschaftlichen Umsturz befürchteten. Schließlich akzeptierte der Buddha das Kastenwesen nicht und nahm Frauen als Nonnen in die Ordensgemeinschaft auf, außerdem entsprach er mit seinen Aussagen zu Ursache und Wirkung (Karma) für viele keineswegs dem Anspruch der "political correctness". |
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500 verwirklichte Praktizierende versammelten sich, um die bis dahin oft in Versform erinnerten und übertragenen Lehrreden niederzuschreiben. So beginnt jedes Sutra mit den Worten "So habe ich es gehört..." und nennt einleitend den Ort, die Zuhörer, Anlass und Umstände der Belehrung. Auf diese Weise wurde die Lehre Buddhas für die Zukunft bewahrt. Die Belehrungen des Großen Wegs und des Diamantwegs wurden zu dieser Zeit noch nicht veröffentlicht, weil sie für fortgeschrittene Schüler bestimmt waren. Sie wurden unter den Praktizierenden weitgehend mündlich übertragen. |
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